Reaktionen auf die Ampelentscheidung
Hans-Ulrich Ulmer hat im Vorfeld der Verabschiedung der Ampelliste die nebenstehende Mail an Herrn Dekan Schalla geschrieben mit der Bitte um Weiterleitung an die Mitglieder des SKR.
Ich bin in meinem Leben häufig umgezogen und habe viele Gemeinden erlebt. Hier in Lukas habe ich gefunden, wonach ich lange suchte: ein Ort der offenen Begegnung für alle Menschen, lebendige Gemeinde, aktives Miteinander auf Augenhöhe, Wärme, gelebte christliche Werte, engagierte Arbeit für alle (Kinder, Jugendliche, alt-eingesessene und neu hinzugezogene, SeniorInnen, Gesunde und Kranke). Eine Gemeinde, die auch mal neue Wege geht. Dies ist nicht selbstverständlich. Es ist daher für mich unfassbar und nicht nachvollziehbar, dass so eine Gemeinde geschlossen werden soll. Gerade in den heutigen Zeiten, wo solche Orte so wichtig sind. Bitte überdenkt diese Entscheidung, lasst dies alles weitergehen. So viele setzen sich mit allem, was sie geben können, für den Erhalt ein! Wie sagten meine zwei Nichten aus Hamburg, Ende Zwanzig, beide vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten, anlässlich der Konfirmation unseres Sohnes und dem Tauffest am Tag davor: „wenn Kirche so wäre, wäre ich nicht ausgetreten. Das habe ich so noch nie erlebt“.
Ich durfte hier ca 2 Wochen Einblick in das Gemeindeleben gewinnen und muss sagen, dass ich noch nie so eine aktive und aufgeschlossene Gemeinde wie diese erlebt habe. Und das ist zu großen Teilen auch dieser Kirche und vor allem den Aktionen in dieser Kirche zu verdanken. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es aussähe wäre diese Kirche nicht mehr da. Ich kann alle nur noch mal dazu aufrufen zu sprechen und die Idee mit dem Abschaffen noch einmal gründlich zu überdenken.
Als ich hörte, dass die Lukaskirche geschlossen werden soll, war ich entsetzt!
Ich kenne und schätze die Kirche mit Pfarrer Walter Boes als etwas ganz besonderes.
Nicht nur dass seit Jahrzehnten hier Meditation angeboten wird, sondern vor allem auch die kirchlichen Aktivitäten sind hier von hoher Qualität und werden von der Gemeinde sehr geschätzt und angenommen. Sei es Adventssingen, die exeptionelle Osternacht oder die Jugendarbeit – wertvoller kann man Kirche kaum gestalten und das ist lebensnotwendig für die Menschen, heute mehr denn je.
Hier würde wieder ein wichtiger Punkt der Menschlichkeit geschlossen werden! Absolut undenkbar!
Ich geh da immer zum Kindergottesdienst und zum Adventssingen. Besonders mag ich die Geschichten von Tilly und die Gemeinschaft.
Diese Kirche ist ein Ort für Kinder und Familien.
Die Lukaskirche verbindet Menschen.
Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig. Was ich dort an Liebe und Kraft geschöpft habe, ist unbeschreiblich.
Am 09.11.2023 war ich beim Laternenfest in der Lukasgemeinde. Es war so ein unglaublich schönes Erlebnis. Man konnte es sehen und spüren mit wie viel Liebe und Engagement der Kindergarten und die Gemeinde das Fest zusammen feiern.
Das Laternenlieder Singen mit den Familien, Gemeinde, Kindergarten und den ehemaligen Kindergartenkindern – da war ein Glanz und Zufriedenheit in der Kirche, Kinderaugen die leuchteten und nicht nur Kinderaugen. Es war ein Fest für alle Generationen.
Ein großes Dankeschön an alle Mitwirkenden Kindergarten und Gemeinde für diesen schönen Laternenumzug und das friedliche Zusammensein am Lagerfeuer. Das Genießen von Punsch, Leckereien und Martinsgänsen. Auch die vielen anderen Feste..z. B. Erntedank, Sommerfest ..und viele andere Aktionen.
Jeder Gottesdienst ist bereichernd, für alle Generationen.
Wenn man dann plötzlich aus dem Schönen erwacht und man erinnert wird, dass es dieses Miteinander nicht mehr geben soll…!
Da fragt man sich, wo dies noch hinführen soll. Denn gerade in dieser Zeit wie heute brauchen wir das, was die Lukaskirche, die Gemeinde und der Kindergarten veranstalten, ein friedvolles Miteinander wo Platz ist für Gespräche und Zusammensein.
Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass die Kirche 2030 einen anderen Weg findet und die Lukaskirche mit Kindergarten bestehen bleibt.
Sonst würde eine sehr große Lücke entstehen.
Ich bin entsetzt, dass eine Gemeinde, ein Gemeindeleben, das seit Jahrzehnten ein spezielles “Profil” hat – so erlebe ich das seit über 40 Jahren – sozusagen “zerschlagen” werden soll!
Als wir In den 90er-Jahren wieder nach Karlsruhe zurückzogen, wurde meine Tochter in den Lukas-Kindergarten aufgenommen. Wir wuchsen in diese Gemeinschaft hinein. Aufgewachsen bin ich selbst in einer ökumenischen Familie. In St. Lukas ist die Offenheit und das Angenommensein in der Gemeinde spürbar. Ich erachte St. Lukas als einen ganz besonderen Ort, der mit Pfarrer Walter Boes und seinem Gemeindeteam Kirche lebendig werden lässt und die Herzen der Menschen, der Großen und Kleinen, erreicht. Es gibt eine sehr engagierte Kindergarten-, Konfirmandenarbeit und vieles mehr. St. Lukas hat ein lichtes Kirchengebäude und ist mit Lebendigkeit gefüllt, dass es mir nicht nachvollziehbar ist, dass ausgerechnet so ein lebensfroher, spiritueller Ort aufgegeben werden soll, der für sehr viele Menschen im Herzen ein Stück Heimat ist.
Gerade St. Lukas ist für viele ein Ort, wo wir wieder Zugang zu christlicher Gemeinschaft gefunden haben und es wäre so schön, wenn wir die aktuelle Entwicklung abwenden und diesen wertvollen Ort erhalten können.
Eine wundervolle Kirche. Bei unseren regelmäßigen Spaziergängen an der Promenade halten wir hier sehr gerne inne, um eine Kerze anzuzünden oder ein Gebet zu sprechen.
Lasst diesen Ort bestehen 🙂
Nicht oft, aber wenn dann besuche ich gerne den Gottesdienst in der Lukaskirche. Liturgie, Gemeindelieder, Predigt, Freundlichkeit und Offenheit der Gemeinde sind ansprechend und wohltuend. Es gibt Kirchen, in die geht man für Konzerte, und Kirchen, die sucht man für Gottesdienste auf – die Lukasgemeinde steht da ganz klar vorne! Eine Schließung wäre ein herber Verlust.
Als ich vor mehr als 10 Jahren nach Karlsruhe gezogen bin, habe ich mich auf die Suche nach einer Gemeinde gemacht. In der Lukaskirche habe ich dann das gefunden, was ist gesucht hatte: eine alltagstaugliche und inspirierende Predigt, einen rundum ansprechenden Gottesdienst mit schönen – auch zeitgemäßen – Liedern und dazu noch einen authentischen und nahbaren Pfarrer. Mehr und mehr ist diese Gemeinde für mich zur geistlichen Heimat geworden, in der ich mich gerne engagiere (im Abendandachtsteam und bei den Geburtstagsbesuchen im Pflegegeheim). Beeindruckend ist für mich der überdurchschnittlich gut besuchte Gottesdienst, in dem alle Altersstufen vertreten sind. Junge Familien, Paare mittleren Alters, Singles – einfach alle haben Platz und stoßen immer wieder neu dazu. Ein Kirchcafé nach jedem Gottesdienst ist wohl in fast keiner Kirchengemeinde in Karlsruhe zu finden – in Lukas gibt es das. Und so kann Begegnung stattfinden und können neue Kontakte entstehen. Während der Konfirmandenzeit wird man am Anfang des Gottesdienstes von den jungen Leuten herzlich begrüßt.
All das uns noch viel mehr schätze und liebe ich an “meiner Lukasgemeinde”. Wenn mir dieser Ort genommen würde, wäre das ein großer Verlust. Um die Finanzen steht es schlecht – ich bin bereit meinen finanziellen Teil (regelmäßig) dazu beizutragen, dass dieser Ort, der für viele so wichtig ist, erhalten bleibt.
Ich bin 1999 in der Lukasgemeinde getauft worden. Dass es die Lukasgemeinde nun nicht mehr geben soll, stimmt mich traurig. Ich hoffe, dass die Ampel noch einmal umgeschaltet werden kann, da ich diese Kirche in guter Erinnerung habe und mich dieses Ereignis ein Leben lang begleitet und mich mit der Kirche verbindet – wie viele andere Menschen auch.
– Nur aufgrund der Lukasgemeinde und ihrer Aktivitäten bin ich in die evangelische Kirche eingetreten. Lukas steht für eine offene, werteorientierte Kirchengemeinschaft, ein Beispiel für eine freudige und nachdenkliche Kirche, die ihren Menschen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung hilft.
– Die Lukasgemeinde bedeutet echte „Seelsorge“, die Predigten und die Gemeinschaft helfen vielen Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt, ihre seelische, psychische und damit auch physische Gesundheit zu bewahren. Weniger Lukas bedeutet vielleicht auch mehr Krankheiten, weniger Sicherheit, weniger Gemeinschaft und weniger Lebensqualität – Auch die Stadt Karlsruhe sollte sich vielleicht für die Rettung der Lukasgemeinde einsetzen.
– Die Lukasgemeinde ist ein aktiver Anwerbeposten und Positivbotschafter für die evangelische Kirche und eine moderne Spiritualität– Hier werden Menschen inspiriert und nicht nur Traditionen verwaltet. Ich gebe den Kirchenökonomen zu bedenken: Wenn man dieses Vorbild stilllegt, gibt man die Grundlage für zukünftige Kirchensteuereinnahmen aus der Hand. Es wäre kurzfristig gedacht.
– Meine Kinder haben in großartiger Weise von der Lukasgemeinde profitiert – wo anderswo nur staubige Dogmatik war – hier können junge Menschen wachsen, sich selbst reflektieren und für das Konzept „Gemeinschaft“ begeistert werden.
Eigentlich bin ich keine Kirchgängerin, trotzdem mag ich diese Lukasgemeinde. Ich bekomme regelmäßig das Newsletter-Heftchen und lese, da sind viele Menschen an schönen Dingen beteiligt. Pfarrer Boes habe ich kennengelernt und war sehr beeindruckt von seiner Art mit Menschen zu sprechen, von seiner Begeisterung für diese Kirche, den Menschen dort und der Sache selbst. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nur Gutes über die Gemeinde gehört habe. Ich denke, dass die Lukasgemeinde ein wichtiger Ort der Gemeinschaft und Verbundenheit ist, sowie fester Bestandteil in der Nachbarschaft der umliegenden Strassen. Die Lukasgemeinde berührt mich, und das als Aussenstehende. Sie hat etwas Besonderes, etwas sehr Menschliches und genau deshalb sollte sie erhalten bleiben. Als ein Teil evangelische Kirche, der wichtig ist. Wenn selbst die Stadtkirche ihre eigenen Kircheneinheiten “angreift”, was können wir dann von der Welt erwarten? Wo bleibt da der evangelische Gedanke, die Hoffnung? Wie kann ich da noch eine Kirche ernstnehmen?
Sicher kann die Stadtkirche andere Lösungen finden als ihre eigene Kirche zu schließen.
Eine Kirche, die eine Kirche schließt, schließt sich selbst aus.
Ich finde es richtig doof, dass die Lukaskirche geschlossen werden soll. Ich war im Lukaskindergarten und fand es sehr schön. Ich hoffe, dass noch viele Kinder es so schön haben können. Auch die Gottesdienste sind sehr schön.
Ich finde es doof, dass die Kirche und der Lukaskindergarten schließen sollen. Es ist so schön hier! Ich fand den Kindergarten schön und erinnere mich gerne daran. Ich wünsche mir, dass Kirche und Kindergarten erhalten bleiben.
Ich finde es total doof, dass die Lukaskirche schließen soll. Ich war hier im Kindergarten und helfe oft auch bei den Kindergottesdiensten mit. Die Gemeinde hier und die Stimmung ist toll. Ich hoffe sehnlichst, dass die Kirche und der Kindergarten bleiben dürfen.
Es ist so schön zu sehen, wie aktiv die Gemeinde die Generationen zusammen bringt und mit wie viel Engagement die Menschen sich für ihr Umfeld einsetzen. Auf die Kinder wird total kindgerecht und authentisch eingegangen und es gibt so viele Angebote. Dass der Kindergarten so eng involviert ist, ist ein großer Schatz für uns, da die Kinder den christlichen Glauben so natürlich von klein auf mitbekommen. So eine aktive und tolle Gemeinde muss auf jeden Fall bestehen bleiben!
Seit vielen, vielen Jahren sind wir mit unseren 3 Kindern in dieser Gemeinde zu Hause.
Die Tatsache, dass alle unserer 3 Kinder bereit sind ans andere Ende der Stadt zu fahren um hier in die Gemeinde einzutreten – spricht für sich.
Das Mitbegleiten des Erwachsenenwerdens auf einer ganz persönlichen, freudigen Art und Weise war und ist es gerade bei unserer Jüngsten noch elementar stärkend für die Entwicklung einer jungen Persönlichkeit, ganz besonders im rasanten Tempo dieser Zeit.
Für mich ist der Besuch der Gemeinde und des Gottesdienst eine stärkende Kraft und Unterstützung, die wir so noch nie so erlebt haben. Pfarrer Boes und seine Gemeinde schaffen es immer Themen, die die Menschen bewegen in Worte zu fassen und lebesnah zu begleiten. Das spüren alt und jung. Es ist nicht zu fassen und macht uns unsagbar traurig, dass so etwas wertvolles und wichtiges in unserer Gesellschaft geschlossen werden soll…wir hoffen noch immer auf einen Wandel.
Neu nach Karlsruhe gezogen und beruflich voll eingebunden, hatte ich den Bezug zur kirchlichen Gemeinschaft verloren. Dadurch, dass unser Sohn den Kindergarten der Lukasgemeinde besucht, haben wir die Lukasgemeinde Stück für Stück kennengelernt. Ich schätze die Offenheit und Herzlichkeit mit der der christliche Glaube dort gelebt wird. Ich fühle mich verbunden und bin dankbar für diesen Ort an dem so viel wertvolle Begegnung stattfindet. So wie der Kindergarten in die Gemeinde eingebunden ist und wie Jung und Alt gemeinsam wachsen und Gemeinschaft in vielfältigen Veranstaltungen erleben – das ist besonders.
Mir fällt es schwer zu verstehen, wie Kirche zukunftsfähig aufgestellt werden kann, wenn solche Orte aufgegeben werden.
1966 sind mein Mann und ich nach Karlsruhe gezogen und haben seitdem am Leben der Lukasgemeinde teilgenommen, später dann auch mit unsern 4 Kindern. Selbst für unsere jetzt schon erwachsenen Enkelkinder ist Lukas mit Kirche und Gemeindehaus ein freundlicher Ort – sie tummelten sich gern dort, während ich irgendetwas erledigte. Ich persönlich habe Schritt für Schritt in der – in der Gemeinde gelebten – religiösen Tiefe und Weite mit meinen Fragen Orientierung erfahren, habe „Wurzeln zum Lebenswasser“, habe eine geistliche Heimat gefunden. Die Lukaskirche ist für mich ein Ort, an dem ich zur Ruhe kommen, durchatmen, mich neu ausrichten kann und auch ein Ort, an dem ich so, wie ich bin, willkommen bin. Die menschliche Offenheit füreinander und der herzliche Umgang untereinander taten und tun gut. So erlebe ich in Lukas Geborgenheit, bekomme immer wieder geistliche Nahrung und neuen Mut, auch in persönlich schwierigen Zeiten. Ich werde gern mit meinen Möglichkeiten helfen, Gemeindeleben „vor Ort“ trotz der oder mit den veränderten Gegebenheiten zu gestalten.
In der Oststadt wohne ich. Seit Jahren gehe ich aber in die Lukaskirche. Hier gibt es Gemeindeleben, Ansprache und immer gute Predigten. Ich habe schon viele Gemeinden „getestet“. Die Lukasgemeinde ist entschieden die lebendigste und glaubwürdigste in der Stadt. Kirche und Glauben erfordern Gemeinschaft. Das funktioniert in der Weststadt. Wird die Kirche (gemeint: Gebäude) abgeschafft, ist die Einstellung des Gemeindelebens der Lukasgemeinde wohl nur eine Frage der Zeit. So spart man erst einmal die Kosten der Kirchenbauten ein. Dann verringern sich die Gemeinden, als Folge die Anzahl der Gemeindemitglieder, der Kirchensteuerzahler und so fort. Ein Teufelskreis, in den die ev. Landeskirche einsteigt. Abschaffung der Kirche meint damit leider nicht nur das Gebäude. Und damit treibt sie Interessierte in Freikirchen. Das scheint mir – auch in Kenntnis der Zwänge, der die Synoden ausgesetzt waren – nicht der richtige Weg zu sein.
Die Lukasgemeinde ist seit vielen Jahren eine wichtige Größe in meinem Leben: als Ort für Begegnung und Austausch, zum Feiern und zum Stillwerden, zum Kraftsammeln und Sich-Ausrichten. Für mich würde eine Lücke entstehen, wenn sie wegfallen würde. Hier kommen Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen zusammen und fühlen sich verbunden. Ohne die Lukaskirche würde im Stadtteil auch ein Stück soziales Leben und Miteinander verloren gehen, woran es in unserer Gesellschaft ohnehin oft mangelt.
Ich hoffe, dass sich neue Wege für den Erhalt und die Nutzung der Lukaskirche finden! Meinen herzlichen Dank an alle, die sich so dafür engagieren!
Ich bin selbst in der Lukasgemeinde vor über 30 Jahren konfirmiert worden. Unsere Kinder wurden dort getauft, mein Mann ist in der Lukasgemeinde zum evangelischen Glauben übergetreten. Wir fühlen uns in der Lukasgemeinde zu Hause und haben uns deshalb auch dorthin umgemeindet. Es betrübt uns sehr zu hören, dass die Existenz der Lukasgemeinde auf dem Spiel steht. Eigentlich sollten in Bezug auf die Kirche nicht primär wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund stehen. Die Kirche ist so wichtig für unsere Gesellschaft als Auffangort, für unsere Kinder, für Begegnungen.
„Die Kirche und das Rathaus sind traditionell die Zentren
einer Gemeinschaft und Orte der Begegnung“.
Der Kirchenraum schafft Begegnung, wie es der Titel der Kunstausstellungen in diesem Jahr war.
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“. (M. Buber)
Die Kirche ist in ihrer Form vor allem ein Symbol. Die Lukaskirche enthält, auch wenn sie achteckig ist, den Kreis. Der Kreis als Form beinhaltet beides: er beinhaltet ein Wachsen, ein „nach außen gehen“ und er beinhaltet ein Umhüllen, „gebunden sein“. Das sind die elementaren Bedürfnisse des Menschen. Das Zusammensein, ein elementares Bedürfnis, in der Kirche „umhüllt“, „gehalten“.
Der Kreis spielt seit jeher eine große Rolle in der Kirche. Sie arbeitet seit jeher mit Symbolen. Ein Symbol drückt immer mehr aus, als die Sache selbst.
Die Lukaskirche ist ein Gebäude, das „umfasst“, anders als ein Längsbau, der – richtungsbetont, – ein „Gehraum“ ist. In den Nachkriegsjahren war im Kirchenbau öfters der Gedanke zum Mehrzweckbau enthalten. Die Lukaskirche ist ein Nachkriegsbau. Daher würde sie sich als Kulturkirche sehr eignen, wie es sie fast in jeder Stadt gibt. Eine Kirche, die die Kultur beinhaltet, Kunst, Musik, Literatur usw einen Platz gibt. Unsere Kultur hängt mit der Kirche zusammen, die Kunstgeschichte ist nicht ohne sie denkbar. Dieses Gebäude, ein Denkmal unserer Kultur, sollte als Kulturdenkmal auch repräsentiert werden. Auch ihr etwas erhöhter Stand verleiht ihr etwas „Besonderes“ und kann auch als Symbol zu verstehen sein: der Ort ist besonders. Die Menschen gehen ein paar Stufen höher, sozusagen aus dem Alltag heraus – ein Sinnbild, das vom Besucher wahrgenommen werden kann.
Wir brauchen Symbole. Erhaltet uns die Lukaskirche.
Wartephase vor der Ampel. Grundsteinzeit. Im Rückspiegel, vor bald zehn Jahren die Festschrift ’50 Jahre Lukaskirche’ vom Dezember 2014. Und das Doppelfaltblatt ‘Die Lukaskirche in Karlsruhe – Ein Kurzführer’ ohne Datum. Vielen Dank dafür!
Seit 2010 bin ich Pfarrer der Lukasgemeinde. Ich schätze die Gemeinde wegen ihrer Beweglichkeit, ihrer Offenheit und ihrer Bereitschaft Neues auszuprobieren. Hier ist Raum für Kinder, im Kindergarten, in Kindergottesdienst und in zahlreichen Veranstaltungen. Es ist Raum für Jugendliche, die hier beispielsweise den Gottesdienst zur besten Zeit am Heiligen Abend gestalten. Es ist Raum für Menschen jeglichen Alters. Und es ist Raum für Menschen auf der Suche oder an den Rändern des christlichen Glaubens. Hier ist Raum für Stille, gelebt in der Andacht und in vielen Meditationsgruppen und es ist Raum für Feste. Noch vieles wäre zu nennen.
Es schmerzt mich, dass dieser Ort aufgegeben werden soll. Und um so mehr freue ich mich über die Initiative, die sich für die Erhaltung der Gebäude einsetzt.
Ich war lange Zeit regelmäßige Kirchengängerin und habe auch in der Zeit des Alleinerziehendseins Unterstützung erhalten, auch die Flohmärkte für Kinder waren ein oft genutzter Marktplatz – sowohl als Verkäufer als auch Käufer. Aber im Laufe der Jahre habe ich mich immer mehr von der Kirche distanziert – auch, wegen der unglaublichen Geschichten, die man über die kath. Kirche vernimmt. (hat jetzt ja nichts mit der Lukas-Gemeinde zu tun, aber doch allgemein mit Pseudo-Christlichkeit.) Es müsste meiner Meinung nach gar keine solche Lukas-Rettungs-Aktion geben, wenn die Kirche – und damit meine ich die gesamte christliche Kirche (katholisch wie evangelisch) – sich endlich mal aufraffen würde, sich komplett zu modernisieren. Natürlich ist es für viele weiterhin ein wichtiger Punkt, sich kirchlich trauen, taufen, konfirmieren oder beerdigen zu lassen und alte Traditionen sind ja an sich auch nicht schlecht. Aber ich empfinde alles sehr „verstaubt“ und nicht zeitgemäß. Ich finde, dass die Kirche an sich einen viel weiträumigeren Auftrag hat als Flohmärkte zu geben oder den sonntäglichen Gottesdienst. Dieser ist in den letzten Jahren, bzw. wenn man so durch die Geschichte blickt, womöglich noch NIE wirklich wahrgenommen worden. Nämlich die Menschen in ihrer SPIRITUELLEN ENTWICKLUNG zu fördern und zu stärken. Stattdessen wird mehr der Augenmerk auf Traditionen, Regeln und verstaubten Lehren gegeben, die sich hauptsächlich in langweiligen Predigttexten äußern. Auch die Konfirmation finde ich nicht zeitgemäß. Ich kenne es bereits aus meiner Zeit…ich bin nur hingegangen, weil ich MUSS, nicht, weil es mich interessiert. Man hat es halt zu machen. Das einzigste interessante Angebot empfinde ich noch die Meditation, wobei ich denke, dass Meditation dafür da ist, sie alleine zu praktizieren. Aber zumindest gibt es schon mal ein wenig Hinführung zum Still-Sein. Es fehlt irgendwie an allem die Essenz. Ein Flohmarkt, Reparaturcafe oder Bücherei kann auch ohne Kirche organisiert werden. Da wäre durchaus ein anderer Finanzgeber gut, damit diese wertvollen Dinge erhalten bleiben. Aber die Möglichkeit, Spiritualität zu erleben, das könnte die Kirche stärken, wenn sie nicht Gefahr laufen will ihre Schäfchen an andere Religionen oder spirituellen Lehrer zu verlieren. Da waren die Kloster früher ein besserer Ort für. Heute finden Menschen wie ich andere Wege, Spiritualität zu erfahren. Regelmäßige Meditation, eigenständiges Bibelstudium/Studium weiterer spiritueller Texte völlig anderer Glaubensrichtungen und Rituale, die die Kirche nur von den „Heiden“ übernommen hat. (Kelten) und vieles mehr. Eine leere Kirche hat mehr spirituelle Kraft als es ein Sonntagsgottesdienst haben könnte. Ein stiller Ort der inneren Einkehr. Das ist wertvoll und sollte so bleiben. Ich habe auch andere Religionen mir angeschaut – und muss dazu sagen. Es ist nicht nur die christliche Kirche betroffen. Dogmen gibt es woanders auch. In diesem Sinne, ist es halt so, wie es ist und jeder ist frei seinen Weg zu Gott zu finden.
Vor 12 Jahren machten wir uns als Familie auf, eine Gemeinde zu finden, wo wir Heimat finden, eine Gemeinde, wo das Raum hat und gelebt wird, was uns wichtig ist. In der Lukasgemeinde fanden wir diese und sind bis heute hier heimisch. Wir genießen, was an diesem Ort lebt:
Gemeinschaft – von Kindergarten und Gemeinde, von Konfis und Teamern, von Alt und Jung, Gemeinschaft in den Gruppen und Veranstaltungen, im gemeinsamen Tun und Feiern
Nachhaltigkeit – durch das Angebot eines Fahrradreparaturcafés, das viele Menschen im ganzen Stadtteil nutzen, durch Flohmärkte, auch die im Stadtteil gern genutzt und durch den bewussten Einkauf z.B. von regionalen und biologischen Lebensmitteln
Spiritualität – für so viele so unterschiedlichen Menschen auf so viele Arten – in (Kinder-)Gottesdiensten, Meditation, Andacht, dem gemeinsamen Nachdenken, aber auch Singen und Tun.
Diese Dinge leben an diesem Ort. Und es macht mich traurig und besorgt, dass uns dieser Ort verloren gehen könnte. Mir geht es um die Menschen an diesem Ort und das, was hier lebt. Wie gut wäre es, wenn es uns gelänge, die Gebäude der Lukasgemeinde zu erhalten!
Notiz eines Nicht-Kirchenmitglieds: Glaube braucht keine Kirche, die Kirche braucht Gläubige. Der Weg der Annäherung bis zum (zahlenden) Neumitglied vollzieht sich nicht im abstrakten Raum der Institution. Er wird eröffnet und begleitet durch die persönliche Ausstrahlung einer offenen Gemeinschaft vor Ort, wie der Lukasgemeinde mit ihrem überzeugenden Pfarrer Boёs. Ob die Konsolidierung der Kirche durch die Reduzierung solcher Begegnungsstätten gelingen kann? Die Gruppe der Enttäuschten jedenfalls wird größer.
Wir haben erst kürzlich in der Lukaskirche geheiratet und unsere Tochter taufen lassen. Von Anfang an fühlten wir uns dort sehr Willkommen und wurden herzlichst aufgenommen. Ich habe selten so einen netten und modernen Pfarrer kennengelernt. Es wäre sehr schade, wenn es die Lukaskirche nicht mehr geben würde!
Ursprünglich katholisch getauft habe ich nach vielen kirchenfernen Jahren in der Lukasgemeinde einen Ort gefunden, wo auf wunderschöne Weise – bunt und offen für alle – Gemeinde gelebt wird. Hier engagiere ich mich gerne in Kinder- und Familiengottesdiensten. Meine Tochter ist ganz selbstverständlich über den Kindergarten und die ansprechenden Gottesdienste in die Gemeinde hineingewachsen. Schade, dass die Kirche diesen lebendigen und kraftvollen Ort aufgeben möchte. Dafür, dass hier weiter Gemeinde und Gemeinschaft gelebt werden kann, setze ich mich ein.
In den letzten sieben Jahren konnte ich miterleben, wie lebendig und vielfältig es in der Lukasgemeinde für die Kindergarten-Kinder und ihre Eltern zugehen kann. Kirche und Gemeindehaus waren immer mit einbezogen, besonders natürlich in den Kindergottesdiensten. Dort wirken die Kinder immer wieder auch musikalisch mit.
Aus familiären Bekanntschaften wurden Freundschaften innerhalb der Gemeinde. So kann man es sich nur wünschen! Dafür, dass dies auch langfristig in der Lukasgemeinde möglich ist, setze ich mich ein.
Die Entscheidung ist bedauerlich. Schade, dass heutzutage auch bei der Kirche weniger auf Inhalte als auf Zahlen geschaut wird. Jetzt liegt es an uns, was dagegen zu unternehmen.
Seit Jahren glückt es der Kirche nicht mehr, genügend Leute aktiv in die Gemeinde zu holen. Das führt zu sinkenden Zahlen der Gemeindemitgliedern, somit zu weniger Einnahmen, was dann zu Sparmaßnahmen führen muss. Lukas konnte über den Kindergarten, über einen fähigen Pfarrer und eine lebendige Gemeinde immer wieder neue Mitglieder in die Kirche einbinden. Daher ist diese Entscheidung, diese Kirche zu schließen, sehr bedauerlich.
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