J.
Ich war lange Zeit regelmäßige Kirchengängerin und habe auch in der Zeit des Alleinerziehendseins Unterstützung erhalten, auch die Flohmärkte für Kinder waren ein oft genutzter Marktplatz – sowohl als Verkäufer als auch Käufer. Aber im Laufe der Jahre habe ich mich immer mehr von der Kirche distanziert – auch, wegen der unglaublichen Geschichten, die man über die kath. Kirche vernimmt. (hat jetzt ja nichts mit der Lukas-Gemeinde zu tun, aber doch allgemein mit Pseudo-Christlichkeit.) Es müsste meiner Meinung nach gar keine solche Lukas-Rettungs-Aktion geben, wenn die Kirche – und damit meine ich die gesamte christliche Kirche (katholisch wie evangelisch) – sich endlich mal aufraffen würde, sich komplett zu modernisieren. Natürlich ist es für viele weiterhin ein wichtiger Punkt, sich kirchlich trauen, taufen, konfirmieren oder beerdigen zu lassen und alte Traditionen sind ja an sich auch nicht schlecht. Aber ich empfinde alles sehr „verstaubt“ und nicht zeitgemäß. Ich finde, dass die Kirche an sich einen viel weiträumigeren Auftrag hat als Flohmärkte zu geben oder den sonntäglichen Gottesdienst. Dieser ist in den letzten Jahren, bzw. wenn man so durch die Geschichte blickt, womöglich noch NIE wirklich wahrgenommen worden. Nämlich die Menschen in ihrer SPIRITUELLEN ENTWICKLUNG zu fördern und zu stärken. Stattdessen wird mehr der Augenmerk auf Traditionen, Regeln und verstaubten Lehren gegeben, die sich hauptsächlich in langweiligen Predigttexten äußern. Auch die Konfirmation finde ich nicht zeitgemäß. Ich kenne es bereits aus meiner Zeit…ich bin nur hingegangen, weil ich MUSS, nicht, weil es mich interessiert. Man hat es halt zu machen. Das einzigste interessante Angebot empfinde ich noch die Meditation, wobei ich denke, dass Meditation dafür da ist, sie alleine zu praktizieren. Aber zumindest gibt es schon mal ein wenig Hinführung zum Still-Sein. Es fehlt irgendwie an allem die Essenz. Ein Flohmarkt, Reparaturcafe oder Bücherei kann auch ohne Kirche organisiert werden. Da wäre durchaus ein anderer Finanzgeber gut, damit diese wertvollen Dinge erhalten bleiben. Aber die Möglichkeit, Spiritualität zu erleben, das könnte die Kirche stärken, wenn sie nicht Gefahr laufen will ihre Schäfchen an andere Religionen oder spirituellen Lehrer zu verlieren. Da waren die Kloster früher ein besserer Ort für. Heute finden Menschen wie ich andere Wege, Spiritualität zu erfahren. Regelmäßige Meditation, eigenständiges Bibelstudium/Studium weiterer spiritueller Texte völlig anderer Glaubensrichtungen und Rituale, die die Kirche nur von den „Heiden“ übernommen hat. (Kelten) und vieles mehr. Eine leere Kirche hat mehr spirituelle Kraft als es ein Sonntagsgottesdienst haben könnte. Ein stiller Ort der inneren Einkehr. Das ist wertvoll und sollte so bleiben. Ich habe auch andere Religionen mir angeschaut – und muss dazu sagen. Es ist nicht nur die christliche Kirche betroffen. Dogmen gibt es woanders auch. In diesem Sinne, ist es halt so, wie es ist und jeder ist frei seinen Weg zu Gott zu finden.